Kassandras Vater hieß nicht immer Harald Barthel. Sein offizieller Lebenslauf ist ebenso unspektakulär wie falsch, sein echter dagegen wäre weitaus spannender, aber das bleibt besser im Verborgenen. Wer mit ihm zu tun bekommt, lernt einen zuweilen arroganten, erfolgreichen, hart arbeitenden Bauunternehmer kennen, der sich und seinen Geschäftspartnern nichts schenkt. Seine private Seite dagegen verbirgt er weitestgehend, sogar vor sich selbst. Nur bei der Suche nach seiner Tochter hat er sich die Schwäche erlaubt, Gefühle zu zeigen. Einzig ihretwegen kam er aufs Fischland, obwohl er nie vorhatte, sich ihr zu offenbaren.
Harald lebt in einer repräsentativen Villa hinter dem Deich mit Blick auf die See, nur repräsentieren tut er selten. Er ist lieber für sich oder mit Kassandra und Paul zusammen oder mit seiner Partnerin, der Verlagslektorin Barbara Michaelis, mit der er die Liebe zu Büchern teilt. Ebenso liebt er einen guten Wein. Das Gerücht über den klimatisierten Weinkeller in der Villa kursierte schon im Dorf, als Harald gerade nach Wustrow gezogen war. Sein Faible für Gerechtigkeit teilt er mit Kay Dietrich, was ihn wiederum dazu veranlasst, dessen private, illegale Ermittlertruppe finanziell zu unterstützen. Und auch sonst mischt der das eine oder andere Mal bei Kassandras Fällen mit, wenn er behilflich sein kann.