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Meine Cover - Fluch, Verblendung & Falle

Huch - nun sind glatt schon einige Jahre vergangen, seit ich die Entstehung des letzten Covers ("Fischland-Lügen") vorgestellt habe. Inzwischen haben Kassandra und Paul schon drei weitere Fälle gelöst, und dazu gibt's natürlich auch Cover.

Fischland-Fluch

Zuerst habe ich mich gefragt, wie sich ein "Fluch" darstellen lässt. Auf jeden Fall mit einem düsteren Motiv. Als zweite Möglichkeit dachte ich an die Schauplätze, ganz besonders an einen: das Hohe Ufer mit dem Bunker, in dem Kassandra gefangengehalten wird. Damals war das noch möglich, mittlerweile ist er abgestürzt und liegt unterhalb des Steilufers in der See. Aber natürlich ist andererseits der Bunker oben auf dem Hohen Ufer nicht sonderlich fotogen, der in der See dagegen schon - zumindest für diejenigen, die sich auf dem Fischland auskennen. Alle anderen wären vielleicht irritiert, weil eine Bunkerruine nicht unbedingt mit Ostsee und Urlaubsgefühlen assoziiert wird. Trotzdem kam sie hinein in meine Auswahl für den Verlag.

Sehr schön fand ich und finde ich nach wie vor das Bild mit den Wasserspritzern, dachte mir jedoch damals schon, dass das eher nicht ausgewählt wird, weil der "Titelbalken" bei diesem Motiv gerade mitten durch die Gischt gesetzt werden müsste. Auch das Foto mit dem Sonnenuntergang und den dräuenden Wolken über der Seebrücke gefällt mir nach wie vor sehr gut, hat aber natürlich nichts mit dem Hohen Ufer zu tun. Es wurde eine Mischung aus dunklen Wolken und Hohem Ufer von Ferne. Ein Foto, bei dem ich die Farbe der See sehr liebe. Und in der Vorschau wurde dann tatsächlich schönerweise auf sprühende Gischt zurückgegriffen!


 

 

 

 

 

Fischland-Fluch hat eine zweite Handlungsebene, die in der Vergangenheit angesiedelt ist, und daraus kommt auch das Zitat auf der Rückseite des Buches. Es stammt von Lilli Collina, eine faszinierende Frau, die eine ganz besondere Beziehung zu Paul hat.

Fischland-Verblendung

Fischland-Verblendung hatte ursprünglich einen anderen Titel, den mich der Verlag bat zu ändern, entsprechend waren erste Überlegungen zum Coverbild obsolet. Das war in dieser Beziehung sogar ganz gut, denn der erste Titel hätte sich schwerer umsetzen lassen. Bei "Verblendung" dachte ich sofort an Sonnenreflexe, wozu sich die Wustrower Sonnenuntergänge ja ganz besonders eignen, und einen echten Sonnenuntergang gab es schon länger nicht mehr auf meinen Krimis. Ich konnte aus dem Vollen schöpfen. Nur Sonnenuntergänge wären aber definitiv zu einseitig gewesen, und natürlich gibt es noch weitere Formen von Spiegelungen.

Zweifellos ähnelten die ersten drei Motive zu sehr dem Cover des ersten Bandes "Fischland-Mord". Da dieser Band aber schon 2012 erschien und von den Farben her auch anders gelagert war, nahm ich sie in die Auswahl. Meine heimlichen Favoriten waren Bilder 4 und 5, wobei Nummer 5 schon fast eine halbe Nachtaufnahme ist und - weil ohne Stativ fotografiert - ein klein wenig verwischt daherkommt. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es dieses wunderbare Blau tatsächlich wurde.


 

 

 

 

 

Das Zitat auf dem Buchrücken stammt von Kay Dietrichs neuer Kollegin Karola von Bennigsen. Der Mord an Rebecca Herzog führt Karola erstmalig aufs Fischland - und sie sinniert noch darüber, dass in einer Idylle wie Wustrow so grausige Verbrechen geschehen können. Sie wird sich dran gewöhnen ...

Fischland-Falle

Im neunten Fall von Kassandra und Paul geht es um ein vermeintliches Krimi-Dinner, das sich als gefährliches Escape-Room-Abenteuer entpuppt. Ein Großteil der Geschichte spielt auf der "Stinne" - dem Schoner, der 1965 vor der Küste Wustrows strandete und der seit vielen Jahrzehnten als Hotel-Restaurant-Schiff auf dem Trockenen am Saaler Bodden liegt. Toll wäre da natürlich ein Cover mit der Stinne drauf. Unerklärlicherweise habe ich kaum je Fotos von dem Schiff gemacht, aber die schönsten beiden mussten natürlich in die Auswahl. Paul und Kassandra, einige weitere wohlbekannte Fischländer, aber auch unbeteiligte (wirklich?) Gäste sind auf der "Stinne" gefangen. Man braucht das gar nicht verklausuliert darzustellen, ein Gitter genügt vollkommen, um gleich an Gefängnis zu denken. Und schließlich habe ich wiederum versucht, Bilder zu finden, die Düsterkeit symbolisieren, denn das entspricht absolut der Stimmung auf der "Stinne".

Bei den Stinne-Fotos, insbesondere bei dem mit den nächtlichen Lämpchen, wäre der "Titelbalken" dem Motiv in die Quere gekommen. Dennoch hätte man beide verwenden können (ich hab's ausprobiert, sonst hätte ich die Bilder nicht zur Auswahl gestellt), aber ideal wäre es nicht gewesen. Die düstere Stimmung auf den Wolkenbildern war vielleicht ein bisschen zu düster-grau, und so hat sich der Verlag für das Foto entschieden, das auf ziemlich geniale Weise mehrere "Zellen" darstellt, wenn auch als hübsche Strandkörbe getarnt. Das passt super zum Fall, denn auch auf der Stinne müssen in mehreren Kabinen unterschiedliche Rätsel gelöst werden. Perfekt.


 

 

 

 

 

Das Zitat stammt aus einer Szene an Deck der "Stinne". Kay, Bruno und Kassandras Vater Harald suchen verzweifelt nach einem Eingang ins Schiff - aber sie finden nichts. Stattdessen hallt plötzlich ein gruseliger Schrei durch die Nacht.

Vor ein paar Tagen hat mir der Verlag den Entwurf fürs nächste Titelbild geschickt. Das finde ich wirklich großartig - und ich freu mich jetzt schon, wenn ich es nächstes Jahr hier zeigen darf.